Figurentheater zaubert leuchtende Kinderaugen

19.10.2022 – RAVENSBURG: Viele kleine und große Menschen hat das Institut für Soziale Berufe (IfSB) mit dem Figurentheater „Die Schnetts und die Schmoos“ angelockt. Studierende der Fachschule Heilpädagogik inszenierten das Stück und führten es zwei Mal hintereinander auf. Die Veranstaltung ist Teil des umfangreichen Programms zum 50-jährigen Jubiläum des IfSB.

Emotionen und Happy End

Gespannte Aufregung herrschte in der Aula des IfSB in der Kapuzinerstraße in Ravensburg. Kurz vor der jeweiligen Aufführung hatten dann alle großen und kleinen Gäste ihre Plätze eingenommen. Es wurde ganz still als es hieß „Bühne frei“. Rund 350 Kinder und ihre Betreuungspersonen sind der Einladung ins Figurentheater gefolgt. Es kamen Kindergartengruppen, ehemalige Studierende, und viele Eltern und Großeltern waren unter den Gästen. Manche reisten bis von Sonthofen an.

Faszinierende Planeten und unbekannte Sprachen

Grete, eine „Schnett“, und Bernd, ein „Schmoo“, Oma und Opa, die lahme Schnecke und viele andere Figuren beeindruckten durch ihre außergewöhnliche Gestalt und ihre faszinierenden Farben. Alles am Theaterstück war von den Studierenden „handgemacht“: von den Figuren über die Musik mit ihrer verzaubernden Atmosphäre und die ungewöhnlichen Sprachen bis hin zu den Kulissen. Eigentlich hätten sich Grete und Bernd nie begegnen dürfen. Doch die beiden widersetzten sich dieser Regel. Vor allem die kleinen Gäste folgten mit großen Augen, teils mit offenem Mund und voller Konzentration der Handlung. Sie waren spürbar von den unterschiedlichen Planeten und den fremden Sprachen beeindruckt und lachten viel. Mit dem Happy End kam für viele dann die erlösende Entspannung.

Das Ufo mit der Familie Schnetts und der Familie Schmoo landet auf einem Planeten. Dort wohnen lauter grüne Männchen.© IfSBD
Großvater Schnetts schickt seine 3 Enkelkinder ins Bett© IfSB

Hintergrund Theaterarbeit

„Wir wollen die Studierenden für die Bedeutung des Theaterspiels für Kinder sensibilisieren“, erklärt Heidi Fischer, Leiterin der Fachschule Heilpädagogik am IfSB. Richtig greifbar werde die Bedeutung besonders, wenn man die Kinder in und nach der Aufführung sieht, erläutert sie weiter. Die Inszenierungen sollen weder moralisierend noch belehrend sein. Vielmehr sollen sich Kinder in Geschichten selbst wiederfinden, wie sie selbst sind, aber auch wie sie gerne wären. Beim Theaterspiel entwickeln sie innere Bilder, sie greifen Inhalte auf, die zu ihrer aktuellen Lebenssituation passen. Und: Kinder lernen durch Theater auch Spannung auszuhalten und Emotionen zu bewältigen.

Kreative und praktische Erfahrungen

Die Studierenden haben sich für die Geschichte „Die Schnetts und die Schmoos“ nach dem Bilderbuch von Alexander Scheffler und Julia Donaldson entschieden. Bei der Theaterarbeit erlernen sie praktisches und kreatives Knowhow. Sie setzten sich zunächst damit auseinander, welcher Stoff spielbar ist, wie Figuren typisiert werden und wie die Farbgebung für die Figuren und den Kulissenbau gut wirkt. Bei der Entwicklung des Stücks widmeten sich die Studierenden auch dem Thema Musik und Sprache. „Theaterarbeit dient außerdem der Teamarbeit. Die Studierenden lernen, Ideen zu entwickeln, sie womöglich wieder zu verwerfen, Kompromisse zu schließen“, erklärt Heidi Fischer. Außerdem lernen sie Führung zu übernehmen oder auch sich anzupassen.

Berufsbegleitende Ausbildung

Aktuell besuchen 54 Studierende die Fachschule Heilpädagogik am IfSB. Die dreijährige berufsbegleitende Ausbildung beginnt jeweils im September. Zugelassen werden Erzieherinnen und Erzieher, aber auch Fachkräfte der Heilerziehungspflege, Jugend- und Heimerzieherinnen und -erzieher. Mit einer Sondergenehmigung können Fachkräfte der Pflege, der Physiotherapie und Ergotherapie zugelassen werden, wenn sie in den entsprechenden Berufsfeldern arbeiten.

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Beitragsbild: IFSB

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