Spannende Diskussionen zur inklusiven Kinder- und Jugendhilfe

07.11.2023 – RAVENSBURG: „Inklusive Kinder- und Jugendhilfe braucht heilpädagogische Kompetenz“ war das Motto des Fachtages, den der Berufs- und Fachverband Heilpädagogik (BHP) e.V. in Kooperation mit den Fachschulen für Heilpädagogik in Baden Württemberg am 13. Oktober in Stuttgart veranstaltete. Mehr als 200 Teilnehmende diskutierten mit den Referent:innen zu den Chancen und Herausforderungen einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe.

Pädagogik als Schlüssel zur Lösung gesellschaftlicher Probleme

„Pädagogik und damit auch Heilpädagogik sind ein Schlüssel zur Lösung für viele Probleme unserer Gesellschaft“, betonte Maria Diop (LMR*; Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration) in ihrem Grußwort. Wesentliches Ziel der Ausbildung oder des Studiums in der Heilpädagogik sei die Teilhabesicherung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Behinderungen/Beeinträchtigungen.

Heilpädagogik trage den geforderten inklusiven Gedanken Rechnung: Kinder und Jugendliche mit Behinderungen sind zuallererst Kinder und Jugendliche. Sie wollen mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen und Ressourcen gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Zur Realisierung dieses Anspruches werden Heilpädagoginnen und Heilpädagogen in der praxisorientierten Ausbildung und im Studium sehr fundiert befähigt, bestätigte Diop.

Herausforderungen und Chancen einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe

Im Auftaktvortrag „Herausforderungen und Chancen einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe“ erläuterte Dr. Mike Seckinger das Inklusionsverständnis der Kinder- und Jugendhilfe. Er legte dar, welche Möglichkeiten aktuell diskutiert werden, um die Rechtsansprüche von Kindern, Jugendlichen und Eltern in einem inklusiven SGB VIII zu verankern. In den folgenden vier parallelen Denkräumen konnten die Teilnehmenden mit den Referent:innen differenziert zu den Handlungsfeldern Schule, Kindertagesstätten, stationäre Kinder- und Jugendhilfe und dem Jugendamt als Einsatzort für Heilpädagog:innen diskutieren.

Ein inspirierender Fachtag, der viele Impulse setzte und Mut macht, die anstehenden Herausforderungen in den Handlungsfeldern der Heilpädagogik anzugehen“.

Heidi Fischer, Leiterin der Fachschule für Heilpädagogik am IfSB und Vorstandsmitglied im BHP

Die Nachfrage nach Heilpädagog:innen wird steigen

Die Kinder- und Jugendministerinnen und -minister aller Länder sind sich einig: Die Inklusion muss vollumfänglich verwirklicht werden, sicherte Frau Diop zu. Sie rechnet damit, dass die Nachfrage an qualifizierten Heilpädagoginnen und Heilpädagogen in den nächsten Jahren weiter steigen wird. „Umso wichtiger ist es, mit der Förderung der Fachschulen für Heilpädagogik und mit unserer vertrauensvollen Kooperation dafür zu sorgen, dass auch zukünftig gut qualifizierte Heilpädagoginnen und Heilpädagogen zur Verfügung stehen“, betont Maria Diop.

Zum Foto: Annette Pichler (Akademie Anthroposozial), Boris Schörnig (Ludwig-Schlaich-Akademie), Maria Diop ((LMR*; Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration)), Heidi Fischer (IfSB), Ulrike Tenta (Referentin; Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration)

© 

Beitragsbild: IfSB

Wir haben gefeiert:
50 Jahre Institut für Soziale Berufe
1972–2022